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Kölledas Bahnhof dem Trend voraus

… Deutsche Bahn plant jeden dritten Bahnhof bis 2030 zu sanieren

Das alte Bahnhofsgebäude in Kölleda liegt, ein wenig verschlafen und vom Zahn der Zeit angenagt, am Ende der Bahnhofstraße. 1874 wurde es als repräsentatives Bauwerk zum „Entrée“ für Bahnreisende in die Pfefferminzstadt. Seit dem Jahr 2014 ist das erhaltenswerte Gebäude jedoch nicht mehr in Betrieb und mittlerweile in einem verwahrlosten Zustand.

Dem hat die WWG mit Unterstützung der Stadt Kölleda den Kampf angesagt, was im Übrigen mittlerweile auch wichtige Unternehmenspolitik der Deutschen Bahn darstellt, denn diese will bis 2030 etwa jeden dritten Bahnhof sanieren. Diese sogenannten Zukunftsbahnhöfe müssten in einen Zustand gebracht werden, der den Ansprüchen der Kundinnen und Kunden gerecht werde, heißt es in einer entsprechenden Verlautbarung des Verkehrsunternehmens.

Auch in Kölleda gibt es seit längerer Zeit Überlegungen, das Bahnhofsgebäude nicht weiter verfallen zu lassen und nach Renovierung einer neuen Nutzung zuzuführen.
Die Pfefferminzstadt ist damit dem Trend der Deutschen Bahn sogar im doppelten Sinn voraus, das Gebäude einerseits zu erhalten und andererseits anstelle eines „Zukunftsbahnhofes“ eine Begegnungsstätte für junge Menschen, aber auch für die Bürger in Kölleda zu schaffen. – Eine Lösung, die gewissermaßen auf die zwei Drittel der Bahnhöfe abzielt, die die Deutsche Bahn derzeit nicht in ihrem Renovierungsprogramm hat.

Dass das Bahnhofsgebäude absolut erhaltenswert ist, das wurde seitens der WWG seit Längerem erkannt. Und so hat sie das Bahnhofsgrundstück mit Gebäude im Jahr 2022 mit dem Ziel erworben, nach grundhafter Sanierung, eine Wohn- und Begegnungsstätte für junge Menschen mit einer Autismus-Spektrum-Störung seitens der Stiftung Finneck betreiben zu lassen. Im Erdgeschoß werden eine sogenannte Tagesstruktur, eine Betreuerwohnung und ein kleines Eis-Café (mit Sanitärbereich), das auch Kölledas Bürgern zugänglich sein wird, entstehen. Die sogenannte Tagesstruktur dient der Betreuung der Jugendlichen, sie besteht aus einem großen zentralen Gemeinschaftsraum mit Küchenbereich im ehemaligen Wartebereich und 2 kleineren Räumen, die für die verschiedensten Aktivitäten wie Handwerksarbeiten oder künstlerische Betätigungen genutzt werden sollen. Das Eis-Café soll durch die Bewohner betrieben werden. Neben einem Eisverkauf zur warmen Jahreszeit sollen auch Kuchen und Kaffee, sowie kleine Dinge aus dem Eigenbetrieb der Stiftung Finneck angeboten werden.

Dem Gebäude in westlicher Richtung vorgelagert, ist eine kleine Sitz- und Freifläche auf dem Sockel des abzureißenden eingeschossigen Anbaus vorgesehen. Ein Rollstuhl-gerechtes WC wird für Besucher vorgehalten. Aufgrund der topografischen Besonderheiten wird die Zugänglichkeit des Objektes für Rollstuhlfahrer von der Südseite her erfolgen.

Die Erschließung der Obergeschosse ist über einen neuen, südseitig vorgelagerten 2-geschossigen Laubengang geplant. Die Treppe liegt auf der Ostseite. Im 1. Obergeschoss und im Dachgeschoss werden Wohnungen für 12 Bewohner:innen sowie ein Zimmer mit Bad als Betreuereinheit für die nächtliche Bereitschaft entstehen.

Die Wiederbelebung des Bahnhofs Kölleda markiert die Neu-Eingliederung eines wichtigen städtebaulichen Ensembles und setzt mit der Nutzung als Wohn- und Begegnungsstätte für junge Menschen mit einer Autismus-Spektrum-Störung ein wichtiges gesellschaftliches Zeichen, Menschen mit Behinderungen entsprechend ihrer geistigen und körperlichen Fähigkeiten in die Stadt-Gesellschaft zu integrieren und ein selbstbestimmtes Leben in eigenen Wohnräumen zu ermöglichen.
Zugleich wird mit dem kleinen Eis-Café eine Gelegenheit geschaffen, Menschen mit einer Behinderung die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. Zudem bietet es den Bewohnern Kölledas, insbesondere auch den in der Bahnhofstraße wohnenden älteren Menschen, die Möglichkeit, einen Spaziergang mit einem Café-Besuch zu verknüpfen.

Als „Entrée in die Bahnhofstraße mit ihrem Allee-Charakter vermittelt das renovierte Gebäude dann einen attraktiven Blick auf eine städtische Sicht-Achse.
Gemeinsam mit der Stadt Kölleda soll im Zuge der Baumaßnahme auch der ehemalige Bahnhofsvorplatz saniert werden. Vorgesehen sind hier die teilweise Begrünung des Platzes und die Anlage eines Boule-Feldes.

Im Ergebnis wird das Areal in seiner Gesamtheit dann künftig zum Verweilen einladen.

In der Sitzung des Stadtrates der Stadt Kölleda am 19.09.2023 wurde das Projekt vorgestellt und fand die einhellige Zustimmung des Stadtrates.

Dem Baubeginn steht nun nichts mehr im Wege. Geplant ist dieser für den Monat November 2023.

Wir, das Team der WWG, arbeiten gemeinsam mit unseren Partnern, der Stadt Kölleda, dem Planungsbüroraum 33 | architekten, dem Projektsteuerer, der EFG Entwicklungs- und Flächenmanagementgesellschaft mbH und der Stiftung Finneck mit Hochdruck daran, dass das Vorhaben im Frühjahr 2025 fertiggestellt und in Betrieb genommen werden kann.

Ihr Team der WWG

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